Der medizinische Beitrag der hydrotherapeutischen Anwendung nach Sebastian Kneipp
Eine der bekanntesten und heute weit verbreiteten Methoden der Hydrotherapie stellt die Wasserkur in Form des Wassertretens in einer Kneipp-Anlage, dem sog. Kneippbecken dar. Seinen Namen trägt der Kneippgang nach dem deutschen, römisch-katholischen Pfarrer Sebastian Kneipp, der sich um die Entwicklung der Wasserheilmethoden verdient machte. Worin besteht diese Methode und warum sollten wir uns die Bewegung durch den Kneippbecken regelmäßig gönnen?
Im Jahre 1849 begann der damals ernsthaft erkrankte Student der Theologie, Sebastian Kneipp, die eigene Tuberkulose mithilfe von Abkühlungsanwendungen bzw. Bädern in der kalten Donau zu behandeln. Nach dem kühlen Bad oder dem Begießen des Körpers mit kaltem Wasser wärmte er sich stets durch einen Dauerlauf auf. Als er im Jahre 1852 sein Studium abschloss und zum Priester geweiht wurde, war er bereits völlig gesund. Kneipp studierte anschließend auch weiterhin Schriften über Wasserheilbehandlung wie auch die Arbeit des Vinzenz Prießnitz (1799-1851) und führte zahlreiche Versuche an Gesunden und Kranken durch. Im Jahre 1886 fasste er die Erkenntnisse in seinem bekanntesten Buch Meine Wasser-Kur zusammen. Kneipp praktizierte seine Methoden im bayerischen Bad Wörishofen, wobei seine Verfahren bis heute durch Kur- und Wellness-Einrichtungen in aller Welt angewendet werden.
Eine der hydrotherapeutischen Techniken, die sich auf die Forschungen von Kneipp stützen ist gerade der Kneippbecken. Diese Hydromassageanwendung funktioniert nach dem Prinzip des Wechselns von warmem und kaltem Wasser bei gleichzeitiger Massage der Fußsohlen. Der Kneippgang besteht aus mehreren kleinen Becken mit kaltem Wasser einer Temperatur von etwa 12 °C, und mit warmem Wasser von bis zu 40 °C. Die Anwendung des kalten Wassers muss stets kurzzeitig erfolgen, nur wenige Sekunden, damit sich die gewünschten Wirkungen einstellen, während wir im warmen Wasser bis zu einer Minute verweilen können.
Zuerst steigen wir stets in das warme Wasser, damit sich der Organismus zunächst erwärmt. Das warme Wasser verlangsamt die Tätigkeit der Organe und wirkt insgesamt beruhigend. Demgegenüber erhöht das kalte Wasser die innere Aktivität und erfrischt Körper und Geist. Der Prozess des Übergangs wird mehrere Male wiederholt, wobei die rundlichen Kieselsteine am Boden der Becken zugleich unsere Fußsohlen massieren und zur Verbesserung des Blutkreislaufes beitragen. Die Anwendung wird stets mit einem Aufenthalt im kalten Wasser abgeschlossen.
Der Kneippbecken bringt mehrere wesentliche, medizinische Vorteile mit sich. Primär ist es, so wie bei allen Hydrotherapien auf der Grundlage wechselwarmen Wasser, die allumfassende Stärkung unseres Immunsystems bei regelmäßigem Praktizieren. Die Kneippanwendung unterstützt die Vorbeugung gegen Erkältungen, Migräne und Blutkreislaufstörungen. Im Hinblick darauf, dass sie insgesamt den Blutkreislauf verbessert, hilft sie, die Herztätigkeit und die Funktion des Nervensystems zu verbessern und Kopfschmerzen vorzubeugen. Bereits nach der ersten Anwendung spüren wir eine verbesserte Durchblutung der Gliedmaßen, die uns vom Syndrom kalter Füße befreit.
Obwohl zwei kleine Becken für die Erfüllung der Anwendungszwecke genügen, realisieren wir auch größere Kneippgänge mit vier, sechs bzw. acht, in einer Linie aneinander gereihten Becken. Sehr beliebt sind auch zu einem Kreis verbundene Kneippgänge mit einem Geländer in der Mitte, die es ermöglichen, beliebig lange, ohne Unterbrechung der Anwendung, im Kreis zu laufen. Emotional kann das Erlebnis der Kneippanwendung durch eine farbige LED-Hinterleuchtung oder durch Verwendung unterschiedlicher Farben der Steine potenziert werden, die so gewählt werden, dass sie mit ihrem Farbton den Eindruck des Erwärmens bzw. der Erfrischung zusätzlich unterstützen. Sollten Sie einen Kneippbecken für ihren privaten oder öffentlichen Wellnessbereich in Erwägung ziehen, können Sie ihn mit uns nach Maß realisieren.